Unfall-Krank-Freunde

Unfall - Krank - Freunde
Ende Jannuar bekam ich einen Anfall vom Aufräumwahn.
Das Büro, es flogen alte Vorratslisten, Kataloge und diverse andere Ordner in die Papiertonne. Aufräumen macht Spass!
Es ist ja so, dass man als Gärtner nicht so viel machen kann wenn es draussen regnet und stürmt, schneit und eisig kalt ist. Dann verkriecht man sich lieber in Gefilde wo es wärmer ist.
So nun ist das Büro fertig.
Der Vorraum - ist auch immer ein Stiefkind und wird nicht richtig gepflegt, und jeder legt da immer irgend wo was hin.  - Gesagt, getan - Fertig!
Jetzt noch einige Reparaturarbeiten an unserem Tisch und dann ist auch dieser fertig.
An dem kleinen Tischchen welches wir jeden Tag raus und rein fahren waren einige Leisten nicht mehr vorhanden und ich musste schnell welche zurecht sägen. Ich holte die Tischkreissäge aus dem Schrank, nahm Maß und stellte die Säge an. Ich brauchte nur eine Leiste halbieren  und das war dann schon alles. Ich schob diese Leiste durch die Säge und in dem Moment, wo ich darüber nachdachte, dass ich irgendwie an der Säge mit der Hand vorbei muss, war es schon geschehen.
Die Säge leistete ganze Arbeit und zerfetzte meinen Daumen. Ich zog ihn zurück, riss mir den Handschuh von der Hand und betrachtete meinen Daumen.
- Scheisse - der sah nicht gut aus. Das unglaubliche was ich erlebte war, dass ich keine Schmerzen hatte, überhaupt keine. Ich stellte die Säge ab, schaltete das Licht in der Werkstatt aus und lief ins Büro, zum Verbandkasten, rief meinen Bruder noch zu, „du musst mich ins Krankenhaus bringen ich habe mir gerade in den Finger geschnitten.“ Er war viel nervöser und aufgeregter als ich. -Versichertenkarte -

Ich wurde in der Klinik sehr gut versorgt, die zuständige Ärztin war sehr kompetent und strahlte dieses auch aus. Die Frage die ich immer wieder hörte war „ was macht eine Frau an der Kreissäge?“ Ja was macht sie da, ihre Fingernägel schneiden? Sollte ich wegen einer Leiste extra den Schreiner beauftragen? Lächerlich, selbst ist die Frau!
Nun war ich krank und hatte verdammt auch wahnsinnige Schmerzen.
Meine engsten Freunde und meine Familie wussten von dem Unfall. Die Freunde schrieben sich die Finger wund via What’s up, machten mir unglaubliche Vorwürfe, wie ich denn könnte. Meine Familie das gleiche, ich hätte fahrlässig gehandelt.
Der einzige der für mich immer da war, war mein geliebter Freund und mein Sohn. Meine Familie fragte noch nicht einmal wie es mir ginge, und von meinen Freundinnen rührte sich auch nix. Ich gehöre auch nicht zu den Menschen die jeden gleich anrufen und …
Ich hatte eine gewisse Erwartungshaltung, die sollte man wohl nicht haben.
Es vergingen 2 Wochen und es wurde von den Schmerzen besser. Doch es kam der Tag, wo sich die Wunde entzündet hatte und ich nochmal in die Notaufnahme musste. Ich wurde noch am selben Tag operiert.
Am nächsten Tag kamen alle meine Mädels zu mir in die Klink und ich war sehr gerührt. ich freute mich riesig sie alle zu sehen und wir hatten einen schönen Nachmittag.
Mitte der Woche hatte ich einen Tag, da habe ich mir regelrecht die Seele aus dem Leib gekotzt. Narkose und diverse Medikamente, schlugen mir wohl voll auf den Magen. Fieber kam auch noch dazu. Ich fühlte mich sowas von schlecht. Wir wollten uns am Abend alle treffen, die Mädels wollten mich abholen und mit mir einen netten Abend verbringen, aber ich konnte mich den ganzen Tag nicht rühren, geschweige denn eine Nachricht absetzten.
Am späten Abend, es war schon 21:15 Uhr, da hörte ich staketenartige Schritte durch den Klinkflur. Vor meiner Tür blieben sie stehen und die Tür öffnete sich. Zwei meiner Freundinnen kamen und waren ausser sich. Sie wollten nun wissen was los ist, da ich mich den ganzen Tag nicht gemeldet habe.
Also doch Freunde!
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